Godehard und wir

Godehard

 

„Godewho? – Godewer?“

...fragt man sich Bistum Hildesheim im Jahr 2022 nicht zu Unrecht, wenn man mit seinem Namen ein eigenes „Jahr“ verbindet und es sich aus der Sicht der historischen Fachwelt um einen der bedeutendsten Bischöfe in der 1200-jährigen Geschichte der Diözese handelt.

  • 960: Geboren in Reichersdorf, Bistum Passau, als Kind einer Dienstmannen-Familie
  • Seinem Vater gelingt der Aufstieg zum Propst (in diesem Fall: weltlichen Verwalter) des niederbayerischen Benediktinerklosters Niederaltaich
  • Ausbildung in der Niederaltaicher Klosterschule
  • 991: Eintritt in den dortigen Konvent, 996 dessen Abt
  • 1001–1002: Abt von Tegernsee 
  • 1005–1012: Abt von Hersfeld
  • 1007–1013: Abt von Kremsmünster
  • 1022 bis zu seinem Tod 1038: Bischof von Hildesheim

 

  • Parallel über Jahrzehnte Berater des Herzogs Heinrichs IV. von Bayern, 1002–1024 König bzw. Kaiser (seit 1014)
  • Er gilt als gebildet, als vorbildlicher Christ bzw. Amtsträger; er wirkt als Klosterreformer, sorgte (bes. während seiner Hildesheimer Zeit) für den Bau zahlreicher Kirchen; dabei erwies er sich stets auch als erfolgreicher Verwaltungschef
  • 1131: Auf Initiative der Bischöfe Berthold (1119–1130) und Bernhard von Hildesheim (1130–1153) wird Godehard heiliggesprochen
  • 1133: Stiftung und Baubeginn eines Benediktinerklosters zu Godehards Gedenken durch Bischof Bernhard
  • Bau der Abteikirche 1133–1172 für die vermutlich von Anfang an ein Bibliotheksraum geplant war und der heute noch erhalten ist
  • Um 1500 Ausstattung des Bibliotheksraums in seiner heutigen Gestalt

Der Bischof, die Bücher und wir

Es geht hier aber nicht nur um einen individuellen mittelalterlichen Bischof und „seine“ Bücher, sondern zugleich um einen Kernbestandteil unserer Kultur und unseres Selbstverständnisses.

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Wissen – Glaube – Bildung

Godehard und seine Bibliothek zeigen uns zugleich ganz konkret was man durch Bildung alles erreichen kann, gerade auch in einer Kultur, die uns wie kaum eine andere der eigenen Vergangenheit statisch erscheint. Godehard und seine Bücher machen anschaulich, dass Wissen den Menschen zu mehr befähigt, als er zu sein scheint, indem es ihm die Möglichkeit gibt zu entscheiden, wer er sein will.

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Lesen und Lernen: Bildung im Mittelalter

In den klösterlichen Schreibstuben leisteten unzählige Mönche und Nonnen also einen unerlässlichen Beitrag zur Verbreitung des Glaubens.

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Schule, Bibliothek und Scriptorium

Schule, Bibliothek und Scriptorium waren der essenzielle Bildungs- und Verwaltungskern am Hildesheimer Dom im Mittelalter

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