Sammelhandschrift

Bei der Handschrift HS St. God. 19 handelt es sich um eine Sammelhandschrift aus dem 16./17. Jh., in der sich fünf verschiedene Texte vereinen, die mehr oder weniger heute zu den Bereichen in Verwaltung und Geschichtsschreibung gehören würden, damals aber noch enger miteinander verknüpft waren.

Den Start des Foliobandes macht unter dem Titel „Cristus Monasticae vitae in statu gratiae primus Institutor“ ein historischer Abriss des christlichen, klösterlichen Lebens. Dieser wird zuerst historisch anhand wichtiger Personen strukturiert, worauf die Entwicklung des klösterlichen Lebens in verschiedenen Regionen der Welt beschrieben wird, eh im dritten Abschnitt kurz auf die unterschiedlichen Orden eingegangen wird. Es wird also ein klares Selbstverständnis und Selbstbild eines Klosterbruders nicht nur formuliert, sondern sogar hergeleitet.

Thematisch darauf aufbauend und eng verwandt befindet sich im Anschluss eine Abschrift der Bulle Summi Magistri von 1336 des Papstes Benedikt XII., eine Reform des Klosterlebens. Es folgt eine Geschichte der Bursfelder Reformen und ein Kopial bestehend aus päpstlichen Bullen und Privilegien.

Das gesamte Buch ist so angelegt, dass sinnvoll und schnell mit ihm gearbeitet werden kann. Die verschiedenen Abschriften und andere thematische Abschnitte finden über Schlagwörter am Seitenrand eine schnelle Übersicht, und sogar die Sammlung aus 25 päpstlichen Bullen wird auf fol. 86r bis 88r in Regesten zusammengefasst, damit eine schnelle Orientierung stattfinden kann.