Lesepult

Un érudit dans son cabinet; Boèce, De consolatione philosophiae, Bourges, fin XVe siècle Paris, BnF, département des Manuscrits; L’érudit dans son cabinet rempli de livres de formats divers et de rouleaux médiévaux.

Eine Bibliothek, besonders vorwiegende Präsenzbibliotheken wie sie in den meisten mittelalterlichen Klöstern zu finden waren, brauchen eine Möglichkeit für die Nutzer:innen, die Bücher auch vor Ort zu lesen. Das Vorhandensein von Kettenbüchern im mittelalterlichen Buchbestand deutet ebenfalls darauf hin, dass einige Bücher nur vor Ort gelesen werden konnten.

An einem Lesepult, an dem insbesondere Kettenbücher auch gesichert werden konnten, dienen die angeschrägten Flächen als eine bequeme und lesefreundliche Buchablage. Hier können in einem steilen und bequemen Winkel Bücher abgelegt werden und offen liegen. Die Kante ermöglicht ein Lesen von großen Büchern, erschwert aber gleichzeitig schreibende Arbeiten im Buch. Für solche Arbeiten diente das Schreibpult.

In der Forschungsliteratur werden die vier Eisenringe im Bibliotheksraum von St. Godehard zwischen den vier zentralen Säulen im Raum dahin interpretiert, dass sie zur Befestigung solcher Kettenbücher gedient haben könnten.

Eine Befestigung von Kettenbüchern an der Wand ist auf Abbildungen nicht zu finden, aber die Position zwischen den Säulen bietet sich gut für Einrichtungen zum Lesen an.

 

Wir entschieden uns für unsere Rekonstruktion für ein beidseitig verwendbares Lesepult mit einer Sicherungsmöglichkeit für Kettenbücher. Maßgeblich waren die noch erhaltenen Lesepulte aus Zutphen und Abbildungen wie die die eines Gelehrten aus einer Handschrift des ausgehenden 15. Jahrhunderts.